Page 38 - Der Krampf
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Der „Krampf“ eine wahre Geschichte!
Vier verschiedenen Firmen und nur eine hinnehmen. Fr. Mag. Schneider gab ihr
Administration, geht hier ein Auftrag ver- Ausscheiden aus der Integration Wien
loren, ist er nicht mehr leicht zu finden. Es bekannt. Damit brachen für Reinhard
wurde ihm in Aussicht gestellt später eine schwierige Zeiten an, denn er war mit ihr
interne Anlehre zu machen, die er in der schon sehr eingespielt und sie hatte auch
WIFI mit einer Prüfung abschließen kann. sehr großes Interesse an seiner Integra-
Fr. Mag. Schneider leistet zeitweise eine tion gezeigt. Die Nachfolge wurde zwar
Arbeitsassistenz und verbringt dadurch 2 über den Stand der Dinge informiert, aber
- 3 Stunden mit Reinhard auf seinem Ar- ihre Fortsetzung hatte eine andere Quali-
beitsplatz. Wenn sich alle Beteiligten eini- tät, was nicht abwertend gemeint ist. Ge-
gen ist eine Verlängerung des Arbeitstrai- meint ist viel mehr, dass die Verbindungen
nings um weitere 3 Monate möglich. Die zu den Beteiligten nicht so rasch und nicht
Anfälle sind nicht mehr geworden und es in der gleichen Qualität aufgebaut werden
blieb auch bei den ca. dreiwöchigen An- konnte. Im Februar 1999 fiel ich dann zu
fallspausen und den anschließenden An- allem Übel auch noch für etliche Wochen
fallsserien. Im November kam es nach aus. Ich bekam über Nacht eine schwere
Jahren auch wieder zu einem Grand Mal. Pankreatitis (Bauchspeichelentzündung)
Reinhard, soviel konnte man nach kur- und musste für einige Zeit die Intensiv-
zer Zeit sagen, fand sich auch bei diesem pflege eines Krankenhauses in Anspruch
Versuch sich in einen Arbeitsprozess zu nehmen. Für Reinhard war das deshalb
integrieren, ganz gut zurecht. Seine Kolle- doppelt schlimm, weil damit die, vom
gen hatten da scheinbar einige Probleme AMS, versprochene Verlängerung nicht
damit wie relativ sorglos Reinhard die gewährt wurde. Die Nachfolge bei der
Dinge anging. Er konnte trotz fehlender Integration Wien war zwar sehr bemüht
Ausbildung, die an ihn gerichteten Anfor- konnte aber den richtigen Ansprechpart-
derungen erfüllen. Natürlich waren diese ner im AMS auch nicht finden. Da die-
Anforderungen nicht sehr hoch gegriffen, se Aktionen zumeist auf die Bedürfnisse
aber vom Chef wurde eine Steigerung des und die Besonderheiten der Betroffenen
Einsatzes versprochen. Am Ende des Jah- abgestimmt sind ist es wichtig immer mit
res, Reinhard hatte den versprochenen den selben Personen zu verhandeln. Ich
Arbeitsplatz noch nicht zur Gänze be- kannte zwar die Ansprechpartner alle,
kommen, vor allem vom versprochenen war aber durch meine Erkrankung nicht
Computer war nun keine Rede mehr. Dies in der Lage etwas zu unternehmen. Als
verstand Reinhard überhaupt nicht, da ich dann nach 8 Wochen wieder halbwegs
der Chef einige Zeit vorher meinte, er solle hergestellt war, konnte ich an der Situa-
sich einen Computer aussuchen. Ich denke, tion auch nichts mehr ändern, in dieser
dass die Kollegen hier einigen Einfluss Angelegenheit war der Karren bereits
ausübten, vor allem dahingehend, dass verfahren. Eine Übernahme in die Firma
es aus ihrer Sicht fast keine Tätigkeiten wurde zwar unter bestimmten Vorausset-
ohne Verantwortung gab, und die trauten zungen angedacht, aber am Behinderten-
sie ihm einfach nicht zu. Ab Jänner 1999 einstellungsgesetz war dann Endstation.
musste Reinhard dann noch einen Schlag
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