Page 41 - Der Krampf
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Der „Krampf“ eine wahre Geschichte!
























                         Bilder der Trafik 2002








          Die ersten 3 Monate sind bisher vergangen und es wurde sehr spannend und aufregend.
          Selbstständige Erwerbstätigkeit heißt im Normalfall man hat sich um alles selber zu
          kümmern. Mithilfen sind nicht billig und durch die gänzliche Fremdfinanzierung auch
          nicht zu bezahlen. Die eigene Leistung ist gefragt und jeder Tag hat 16 Arbeitsstunden.
          Vieles ist zu Organisieren und nicht zu vergessen ist der Umstand, dass Reinhard seine
          Anfälle noch hat, diese aber nicht schlimmer sind als sonst und man daher von einem
          Erfolg sprechen kann. Das Geschäft lebt ausschließlich von Stammkunden und Rein-
          hard und Gerti wurden sehr rasch von den Kunden akzeptiert. Dies wird sich sicher
          im Erlös positiv bemerkbar machen, obwohl das Ziel für Reinhard immer gelautet hat

          „es sollte nicht weniger Geld sein als in der Sozialhilfe“ und dies sollte er trotz der ho-
          hen Rückzahlungen schaffen. An dieser Stelle für alle Betroffenen in ähnlichen Situa-
          tionen der Appell sich nicht unterkriegen zu lassen, ein erreichbares Ziel zu setzen und
          stetig an der Umsetzung dieses Zieles zu arbeiten. Für Reinhard hatten wir immer an
          eine Beschäftigung in einem Büro gedacht. Das Ergebnis ist die Übernahme einer Tra-
          fik und über zu wenig Büroarbeit kann er dabei auch nicht klagen. Ein abschließendes
          Wort an alle jene, die Reinhard keine Chance gaben einer für ihn geeigneten Erwerbs-
          tätigkeit nachzugehen. Reinhard schafft es auch ohne eure Wohltätigkeit. Als solche
          wird es nämlich hergestellt, wenn man einen Behinderten beschäftigt. Den werde ich
          ja nicht mehr los, war eines der Argumente. Ich sage euch allen es wäre viel zu schade
          gewesen wenn Reinhard mit seinen Fähigkeiten bei euch um wenig Lohn (weil nicht

          qualifiziert) gearbeitet hätte. Noch dazu wo jeder Betrieb, wenn er einen Behinderten
          über das Behinderteneinstellungsgesetz beschäftigt eine gewisse Zeit bis zu 80% des
          Lohnes ersetzt bekommt. Dies ist aber alles zu wenig in einer Gesellschaft der Opti-
          mierung, der Globalisierung und einer Profitgier sondergleichen. Daher nochmals der
          Appell an alle Betroffenen, lasst euch nicht unterkriegen es gibt für jeden etwas man
          muss nur im geeigneten Moment  zugreifen.



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