Page 14 - Der Krampf
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Der „Krampf“ eine wahre Geschichte!
Ich dachte im ersten Augenblick an einen Irrtum, aber dieser war ausgeschlossen,
wie mir Hr. Dr. Sp. mitteilte. Er sah mir irgendwie meine Verzweiflung an und
meinte, diese Zyste liege an einer leicht zu erreichenden Stelle in einem Hohl-
raum. Man müsse nur einen Chirurgen finden, der diese entfernt. Er hätte jetzt
leider einen weiteren Termin und alles folgende würden wir wieder von Fr. Dr. F.
erfahren. Ich machte mich auf den Weg nach Hause und dachte daran, wie ich es
Gerti beibringen sollte. Wo ich doch im Augenblick selber etwas daneben stand,
geistig, emotional. Sagte Fr. Dr. F. nicht es sei alles in Ordnung. Wie dem auch sei,
ich kam nach Hause und erzählte von dem Treffen mit Dr. Sp. und dem Ergebnis.
Als wir diesen Brocken halbwegs verdaut hatten, überwog bei mir wieder jene
Erkenntnis, die es mir in schwierigen Situationen schon öfter leichter machte.
Nämlich, jedes Ding hat zwei Seiten, und wer kann heute schon sagen ob es nicht
besser ist einen Defekt zu finden und diesen zu beheben. Besser vielleicht als bei
jenen Patienten wo nichts konkretes gefunden wird, und daher Besserung meist
nur mit hohem Einsatz an Medikamenten erzielt wird. Beim nächsten Termin mit
Fr. Dr. F. erklärte sie uns, wie sie und ihre Kollegen sich die weitere Vorgangs-
weise vorstellen. Es musste abgeklärt werden ob eine Operation möglich war,
und wenn ja, wer imstande war, diese durchzuführen. Als Alternative, bei einem
zu
zu hohen Risiko, wäre an die Möglichkeit einer Punktion zu denken. Den Druck hohen Risiko, wäre an die Möglichkeit einer Punktion zu denken. Den Druck
den die Zyste erzeugt könnte man damit verringern. Allerdings ist dann damit zu
rechnen, dass sich diese möglicherweise wieder füllt. Zur Untermauerung ihrer
Theorie zeichnete sie die Lage der Zyste auf einem Blatt Papier auf. Es wurden
wieder weitere Untersuchungen und das nächste Treffen vereinbart. Dieses sollte
wenn möglich an einem ihrer Nachtdienste stattfinden, denn die Termine in der
Ambulanz
Ambulanz waren sehr eng bemessen. Es ging dann überraschend schnell und wir waren sehr eng bemessen. Es ging dann überraschend schnell und wir
wurden unterrichtet, dass im AKH, in der Neurochirurgie, die Operation von Prof.
B. mit unserem Einverständnis, durchführen werden könnte. Wie in solchen Fällen mit unserem Einverständnis, durchführen werden könnte. Wie in solchen Fällen
B.
üblich, bekamen wir bei ihm einen Termin, wo er uns Einblick in sein Vorhaben
gab. Er erklärte uns auch, wie er den Eingriff ansetzen würde. Meine Bedenken Er erklärte uns auch, wie er den Eingriff ansetzen würde. Meine Bedenken
gab.
über etwaige Ausfälle zerstreute er damit, dass er meinte, wenn überhaupt kann
es vielleicht zu einer Gesichtsfeldeinschränkung kommen. Dies würde bedeuten,
dass die Augen Wahrnehmungen von der Seite her später erkennen. Wir gaben
uns über den Verlauf des Gespräches zufrieden und es wurde auch bereits ein
vorläufiger Termin festgelegt. Nach diesem sachlichen, aber doch beruhigendem
Gespräch hatte ich Vertrauen zu dem schwierigen Vorhaben gewonnen. Die noch
ausstehenden, für den Eingriff wichtigen Untersuchungen wurden ebenfalls fi-
xiert. Der Termin war am 20. März 1988 angesetzt, es ist Reini’s Geburtstag.
Wir wussten nicht, ob das etwas zu bedeuten hatte, einen schwierigen Eingriff an
seinem Geburtstag vornehmen zu lassen. Der Tag begann, wie jeder Tag an dem
wir in das Spital gingen. Vielleicht waren wir etwas nervöser, aber sonst war es
reine Routine. Reinhard bekam zum Frühstück einen Kamillentee und ein Butter-
brot. Wir stärkten unsere Nerven gleich einmal mit einem ordentlichen Kaffee.
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