Page 10 - Der Krampf
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Der „Krampf“ eine wahre Geschichte!
Durch eine Glaswand getrennt, sieht man in den Auswerteraum. Man hat schon
etwas Platzmangel, speziell bei Visiten wird der Platz eng. Hier werden die EEG-Da-
ten und die Video- Aufnahmen miteinander verknüpft. Gerti ist insofern beruhigt,
da sie die Erlaubnis hat bei Reinhard bleiben zu dürfen. Einfach ist es für sie nicht,
aber sie nimmt sogar in Kauf auf einem Stuhl zu schlafen. Dieser ist zwar gepol-
stert, aber eine Woche, solange ist das Monitoring geplant, in einem Stuhl zu schla-
fen, machen ihr sicher nicht viele Leute nach. Die Ärzte und vor allem die Schwe-
stern sind zwar nicht darüber erfreut, aber das störte uns nicht, es geht nämlich
um das Wohl unseres Sohnes. Und die größere Geduld hat nun einmal die Mutter.
Das wirkt sich natürlich auch auf die Pflege aus. Dies ist in keiner Weise eine He-
rabsetzung des Pflegepersonals, dieses bemüht sich im AKH, sowie auch in allen
anderen Spitälern, in denen wir schon untergebracht waren, redlich um seine Pa-
tienten. Es gibt jedoch in einer Station viele Patienten und die können nicht alle so
umfassend betreut werden, wie dies die eigene Mutter tut. Um flexibler zu sein habe
ich mir Urlaub genommen. Bei meinem ersten Besuch werde ich gleich darauf auf-
merksam gemacht, dass es besondere Hygienemaßnahmen gibt, die eine unnötige
Belastung mit Keimen verhindern soll. Dies bedeutet, vor dem Betreten des Raumes
die Hände zu desinfizieren und eine Plastikschürze umzubinden. Das gilt sowohl
für Ärzte und Pfleger gleichermaßen wie für Besucher. Die Schürzen sind vor der
Türe deponiert worden. Als ich nun die Türe öffne war ich einigermaßen erstaunt.
Bis August 1987 war könne man das wirklich Arzt behandeln zu lassen.
Reinhard anfallsfrei. Fr. so sehen. Erst als er mir Im Laufe der Behandlung
Dr. F. und wir dachten dann etwas später sagte, sah ich jedoch ein, dass
schon laut über ein Ab- er glaube des öfteren, das wichtig ist, denn sonst
setzen der Medikamente wenn er mich ansehe, müsste man jedes mal von
nach, da kam alles ganz einem Affen ins Gesicht vorne beginnen, und das
anders. Es begann damit, zu sehen, läuteten bei mir ist sehr mühsam. In je-
dass Reinhard erklärte, die Glocken. Beim näch- dem Fall mühsam für den
er sehe manchmal Dinge sten Termin notierte sich Patienten. Wie war denn
ganz komisch. Auf meine die Ärztin diese Punkte das......, wie war denn je-
Frage hin, was er damit und war eigentlich auch nes........, wie ist denn das
meine, erklärte er mir, ratlos bei der Frage wo- Gefühl jetzt, wie war das
er sehe zum Beispiel ein her diese Phantasien Gefühl damals, wann be-
Auto als ein Gesicht an. kommen könnten. Am gann dies, wann begann
Die Scheinwerfer wären Beginn unserer Behand- das......usw. Nun war von
die Augen der Kühler die lung verstand ich eigent- Ausschleichen, so nennt
Nase und die Stoßstan- lich nicht wieso Fr. Dr. man das Absetzen oder
ge der Mund. Im ersten F. erklärte, es sei wich- Reduzieren der Medika-
Augenblick dachte ich tig einen Neurologischen mente, keine Rede mehr.
mir mit etwas Phantasie Patienten nur von einem
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